Frage:

Nach der Montage beider Gehäusehälften mit der Kurbelwelle messe ich ein Axialspiel der Kurbelwelle von 0,8mm bei nicht verbauter Ruckdämpferfeder.

Die Rillenkugellager und die Zwischenringe sind richtig montiert, das Gleitlager auf der „timing side“ ist mit der Gehäusehälfte verstemmt und wurde nicht verändert.

Ist es richtig, das erst mit dem Verbau der Ruckdämpferfeder auf der Antriebsseite der Kurbelwelle das Spiel durch die Feder ausgeglichen wird, oder fehlt eine Anlaufscheibe zwischen KW und Gleitlager der „timing side“?

Antwort:

...das vorgesehene Spiel laut Neill ist 0.020“ – 0.025“, also 0,508mm – 0,635mm für eine AJS/Matchless 350ccm, Bj. 1949.

Wenn die zwei Zwischenscheiben in den beiden Kugellagern (richtig) eingebaut sind und Du nur ein wenig Dichtmasse zwischen die Gehäusehälften aufgebracht hast und es trotzdem zu groß ist kann man es durch Schläge mit einem Rohr auf die Messingbüchse reduzieren.

Diese ist eigentlich nicht verstemmt, sondern nur gegen radiale Bewegung gesichert.

Manch einer hat aber in der Vergangenheit eine Madenschraube eingesetzt oder wirklich verstemmt. Dann funktioniert das Nachsetzten natürlich nicht mehr.

Eine Anlaufscheibe auf der Timing Side gibt es nicht.

Soviel zur Theorie.

Ein Spiel, größer als im Neill angegeben ist in Grenzen unkritisch.

Durch die Ruckdämpferfeder wird dieses „egalisiert“. Genau wie Du vermutet hast.

Wenn die Feder bricht ist das Zehntel mehr Spiel auch egal. Wichtig ist nur das Mindestspiel einzuhalten, da es sonst durch Wärme zum Schleifen oder gar Verklemmen kommen kann.

Meine 16MS hat ein Spiel von ca. 1,1 mm. Das bereitet mir kein Kopfzerbrechen.