Mit der BMW R75/5 zum Ariel Annual Meeting 2024 in die Cotswolds
Zum Ariel Annual Meeting fuhren wir mit den Motorrädern auf dem Anhänger nach Dieppe. Dort ließen wir Auto und Anhänger stehen und fuhren mit der Fähre von Dieppe nach Newhaven und weiter über Brighton zu Ben nach Bucklebury.
Am nächsten Tag wollten wir eine kleine Tour in die Umgebung machen. Doch die R 75/5 sprang nicht an. Sie hatte keinen Zündfunken und als ich den Stirndeckel abschraubte, sah ich, dass die elektronische Zündung defekt war.
Mit einem geliehenen Motorrad machten wir dann die kleine Tour und ich spielte schon mal die Möglichkeiten durch, wie es mit der R75/5 weitergehen könnte.
Zurück in Bucklebury baute ich die elektronische Zündung aus. Zum Glück hatte ich den Kontakt mit der Fliehkraftverstellung nicht ausgebaut. Nur den Zündkondensator hatte ich zu Hause gelassen. Aber in Bens Fundus fanden wir einen Lucas-Kondensator, den ich an die R75/5 anpassen konnte. Damit sprang sie sofort an und wir fuhren zum Annual Meeting. Der Rest der Reise verlief problemlos.
Die elektronische Zündung habe ich reklamiert und im Tausch eine neue bekommen. Diese werde ich in der Winterpause einbauen, aber auch den Kondensator montieren, sodass ich beim nächsten Defekt nur noch den Kontakt.
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International Jampot Rally 2024 in Diekirch, Luxemburg mit der BMW R75/5
Auf dem Weg zur IJR 2024 habe ich einen Abstecher nach Kaiserslautern gemacht. Dort traf ich mich mit Freunden und am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam nach Diekirch in Luxemburg. Wir fuhren bei Regen los und mein Navi lotste mich hartnäckig auf die Autobahn, obwohl ich eine landschaftlich schöne Route über kleine Straßen im Saarland und Luxemburg ausgearbeitet hatte. Dennoch fuhren wir fast 5 Stunden durch Starkregen, da keine Wetterbesserung in Sicht war.
Der Tacho hat den Regentest nicht bestanden. Ich reklamierte sofort bei Ingo und hoffte, dass wenigstens der Tacho der R50/2 dicht war.
In Diekirch angekommen, erfuhren wir von Schweizer Freunden, die mit Karte navigierten, dass sie wegen Hochwasser mehrmals die Route ändern mussten. So bewährte sich mein Navi mit Verkehrsfunkverbindung. Weite Teile des Saarlandes und Luxemburgs waren überschwemmt.
Am nächsten Tag erreichte das Hochwasser auch das Rallye-Gelände und die IJR wurde wegen Überflutung abgesagt.
Da wir ein Hotel gebucht hatten, blieben wir und unternahmen mit dem Auto Ausflüge ins nahe Belgien und in die Region.
Die Gegend ist wunderschön und wir planen, die IJR 2025 nachzuholen.
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2024 – Mysteriöses Zündungsproblem der BMW R75/5
In Vorbereitung auf die International Jampot Rally in Luxemburg wollte ich noch eine ausgiebige Probefahrt machen.
Doch schon nach kurzer Fahrt kam es zu Zündaussetzern, Leistungsmangel und Absterben des Motors im Standgas.
Ich vermutete, dass es an den alten Zündspulen lag, die nach der Erwärmung keinen richtigen Funken mehr lieferten. Ich baute die Zündspulen der R90S ein, die ich noch auf Lager hatte. Und die Zündung geblitzt. Alles so weit in Ordnung.
Bei der nächsten Probefahrt nach genau der gleichen Strecke (ca. 4 km) trat das gleiche Problem auf.
Diesmal nahm ich den Stirndeckel ab, um die elektronische Zündung zu überprüfen, und entdeckte eine kreisrunde Scheuerstelle im Stirndeckel. Diese wurde durch die Innensechskantschraube der Zündung verursacht. Durch die Wärme scheint sie so weit zu wachsen, dass die Schraube den Stirndeckel berührt und den Zündzeitpunkt verstellt.
Ich habe die Schraube um 2 mm abgedreht und alles wieder montiert. Damit war das Problem behoben.
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Die BMW R75/5 Winterpause 2023/24 mit vollem Arbeitspensum
Die Winterpause habe ich genutzt, um den Tacho reparieren zu lassen. Er ging immer 20 km/h über die tatsächliche Geschwindigkeit hinaus.
Bei der Restaurierung in den 90er Jahren hatte ich ihn schon einmal ausgebaut, um eine neue Dichtung zu montieren, da er bei Regen beschlug.
Damals deutete ich die handschriftliche Markierung 34512, 25.5.77 als Datum und Kilometerstand, als der Tacho ausgetauscht wurde.
Ingo Spenner klärte mich auf, dass es sich um eine Tachorevision handelte, bei der auch der Zeiger geklebt wurde.
Einen zuerst schlagenden und dann gebrochenen Zeiger hatte ich auch bei der R100 RS.
Die Phasen der langsamen Tachozerstörung sind also zuerst eine ungenaue Anzeige (z.B. Vorspringen), dann ein schlagender Zeiger, bis derselbe abbricht.
Also beim ersten Anzeichen den Tacho zerlegen, reinigen und neu schmieren. Dann funktioniert er wieder.
Außerdem wurden die Kontrollleuchten im Tacho durch LEDs ersetzt. Bis auf die Ladekontrolle. Warum diese nicht funktioniert, dürfte hinlänglich bekannt sein. Aber ich werde trotzdem mal einen Beitrag dazu bei den Werkstatt-Tipps verfassen.
Auch den alten digitalen Fahrradtacho habe ich durch einen Sigma MC10 ersetzt. Dieser ist für Motorräder geeignet und hat ein langes Sensorkabel. So konnte ich den Sensor mit Kabelbindern am Kardan direkt am Flansch des Hinterradantriebs befestigen.
Die LED Birne des Scheinwerfers wurde durch eine Philips LED H4 Birne ersetzt, da die alte Birne zwar wenig Strom verbrauchte und warmweiß leuchtete, aber nicht heller als die normale H4 Birne war.
Durch den Wechsel vom Garmin ZUMO 660 zum ZUMO XT wurde auch ein neuer Navi-Halter notwendig.
Die Kipphebel bekamen noch die leichten Ventileinstellschrauben von Motoren-Israel, die das Einstellen des Ventilspiels deutlich vereinfachen.
Von außen verschraubte Ventildeckel wurden verworfen, da die Bohrungen in den Zylinderköpfen schon zu groß waren, um ein Gewinde hineinzuschneiden.
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Die Männer-Moped-Tour 2023 in den Hunsrück mit der BMW R75/5
Die erste Männer-Moped-Tour führte uns letztes Jahr in die Pfalz und ins Saarland. Ich fuhr mit der BMW R50/2, mit der ich im Mai auch am Ariel-Treffen im Schwarzwald teilgenommen hatte und deren Vorderradbremse einer Überholung bedurfte. Also sollte dieses Jahr die R75/5 für die Tour in den Hunsrück herhalten.
Bis auf den Vergaser, ich hatte noch die durchsichtigen Schwimmerkammerdeckel montiert, die den Kaltstart erschweren, war alles in Ordnung.
Diesmal waren wir zu viert. Neben Harald, Jürgen und mir kam noch Harald für zwei Tage dazu. Wir hatten das Landhotel Karrenberg (https://www.landhotel-karrenberg.de/) als Basis und machten Ausflüge in die Region. Unter anderem zum Zylinderhaus, Oldtimer-Museum.
Bei den Ausflügen fuhren wir immer den Straßen angepasst und eher langsam - man wird eben älter. Aber es zeigten sich Schwächen an der Vorderradbremse der R75/5. Beim Bremsen vor der Kurve verdreht sich die Gabel etwas und die Bremsleistung wurde auch sehr bescheiden.
Für die Versteifung der Gabel fehlt mir noch die zündende Idee. Ich glaube Butler & Smith hatten in den 70er Jahren eine Lösung. Ich werde mal recherchieren.
Bei der Restaurierung hatte ich damals die Bremstrommeln abdrehen lassen, aber die Standard-Bremsbeläge verwendet und keine auf die Trommel abgestimmten Beläge eingebaut. Das muss in der Winterpause nachgeholt werden.
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2023 dem BMW R75/5 Schwimmerstand auf der Spur
Der linke Vergaser der BMW R75/5 verliert immer etwas Benzin, wenn das Motorrad steht. Ich habe den Schwimmerstand mehrmals penibel eingestellt. Ohne Erfolg.
Dann habe ich mir zwei durchsichtige Schwimmerkammern gekauft, um genau zu sehen, was passiert. Der linke Vergaser war etwas schief und der Füllstand noch etwas hoch. Nachdem ich das korrigiert hatte, tropfte es nicht mehr.
Ich behielt die durchsichtigen Schwimmerkammern, denn sobald ich die originalen Schwimmerkammern wieder einbaute, fing das Tropfen wieder an. Ich vermutete, dass das Überlaufrohr zu kurz war, konnte aber keinen Unterschied messen.
Nur der Kaltstart ist ein Problem, da die transparenten Schwimmerkammern keine Leerlaufdüse haben.
Bei der Männer-Moped-Tour im Oktober brauchte ich die ganze Batterieladung, um das Motorrad am kühlen Morgen im Hunsrück zu starten.
Mit meinem Latein am Ende gab ich die Vergaser am Ende der Saison Uwe Tischer.
Nach einigem Probieren und Suchen fand er die Ursache für das Tropfen. Frühe /5 Vergaser haben eine Schwimmerkammer aus Zinkdruckguss, neuere aus Aluminiumdruckguss. Die Schwimmerkammern aus Zinkdruckguss sind wesentlich leichter, werden aber mit der Zeit porös und lassen Benzin durch diffundieren. Vorzugsweise am linken Vergaser.
Nebenbei wurden auch noch „leichtere“ Gaszugfedern montiert, da die originalen Federn zusammen mit der Gaszugverkürzung eine erhöhte Handkraft erfordern.
Also wurde zunächst mit einer Alu-Druckguss-Schwimmerkammer gefahren und die poröse Schwimmerkammer zu Otto geschickt. Er hatte gerade den Tank von Markus restauriert und die Schwimmerkammer mit einer Tankinnenbeschichtung gestrichen, die er auch bei Markus Tank verwendet hatte.
Seit Anfang 2024 ist die Schwimmerkammer aus Zinkdruckguss wieder eingebaut und funktioniert einwandfrei.
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2023 – Elektronische Zündung und neue Reifen für die BMW R75/5
Nachdem die R75/5 während der Corona-Zeit stillgestanden hatte, wurde sie aus der Außengarage wieder in die Scheune gestellt. Da sie mein Reisemotorrad werden soll, bekommt sie noch ein paar Goodies, wie z.B. eine Gaswegverkürzung, die ein Umgreifen oder eine unnatürliche Handhaltung überflüssig macht. Außerdem wird ein Navihalter montiert und die Verlegung der Gaszüge verbessert.
Zusätzlich habe ich eine elektronische Zündung eingebaut. Mit der Kontaktzündung lief sie zwar gut, aber die F- und S-Markierungen wackelten, wenn man sie abblitzte.
Mit der elektronischen Zündung springt sie noch williger an und hat einen etwas niedrigeren und gleichmäßigeren Leerlauf.
Nicht gerade als Goodie kann man den Reifenwechsel bezeichnen. Die Chen Shin Reifen, die ich nach der Restaurierung Mitte der 90er Jahre montiert hatte, trugen den DOT-Code 372 (hinten) und 054 (vorne). Also von der 37. Woche 1992 und der 5. Woche 1994. Der hintere Reifen hatte also schon das H-Nummern-Alter, und der vordere Reifen wäre im nächsten Jahr gewesen. Die Profiltiefe war noch gut, die Nasshaftung auch und der Gummi war noch weich.
Es wurden BT46 von Bridgestone montiert, die nicht mehr so breit bauen, wie die BT45 und auch in der 4.00 Größe passen.
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BMW R75/5 Große Inspektion 2020 - wieder ein wenig originaler
Nachdem ich beschlossen hatte, die R75/5 doch nicht zu verkaufen, wurde sie einer großen Inspektion unterzogen, mit Verbesserungen und Korrekturen, die ich vor 20 Jahren nicht gemacht hatte.
Benzinhähne
Wie schon geschrieben, haben die Benzinhähne in offener Stellung zu wenig Benzin in die Vergaser geleitet und der Motor ging aus. In der Reservestellung funktionieren sie einwandfrei. Inzwischen gibt es Nachbauten der originalen Everbest Benzinhähne. Ich habe sie an der R50/2 und der R90S montiert. Allerdings sind sie sehr schwergängig, wenn man sie nicht täglich benutzt. Deshalb habe ich mich entschlossen, neue Karkoma-Benzinhähne aus meinem Fundus einzubauen.
Hauptständer
Beim Hauptständer fehlte immer der Ausleger um den Auspuff. Dadurch war das Ausklappen immer eine Fummelei. Nachdem ich einen guten gebrauchten Ständer gesucht, aber nichts Passendes gefunden hatte, wurde ein neues Teil gekauft. Bei der Demontage stellte ich fest, dass der Hauptständer an den Auflagepunkten papierdünn war. Die zunächst angedachte Reparatur durch Anschweißen eines neuen Auslegers und anschließendes Lackieren wäre auf Dauer keine gute Lösung gewesen.
Unerwartete Probleme
Beim Ölwechsel stellte ich drei Dinge fest, die einer Korrektur bedurften:
- Das Getriebeöl war milchig, da sich die Tülle im Tachoantrieb geweitet hatte und nun als Trichter für eindringendes Wasser diente. Eine neue Tülle, die jetzt fest um die Tachowelle sitzt, schafft Abhilfe.
- Die Ablassschrauben für Motor- und Getriebeöl waren nicht magnetisch. Sie wurden ersetzt.
- Das Gewinde der Einfüllschraube für das Kardanöl war zerstört. Da ein Gewindeeinsatz nicht funktionierte, wurde ein M15-Gewinde geschnitten und eine entsprechende Einfüllschraube montiert.
Außerdem sollte das Fahrzeug wieder etwas originaler aussehen. Ein wichtiger Schritt dazu ist der Einbau der originalen Vergaser.
Silberne Ansaugtrichter
Nachdem ich vergeblich versucht hatte, einen originalen silbernen (goldenen) linken Ansaugtrichter zu bekommen, habe ich die schwarzen Ansaugtrichter mit Felgenspray silbern lackiert.
Zum Hintergrund:
Die /5 hatte ursprünglich silberne Ansaugtrichter, die sich im Laufe der Zeit (ungleichmäßig) goldfarben verfärbten. Zudem waren sie zu spröde, um dauerhaft gut zu halten. Das alles entsprach nicht den Qualitätsvorstellungen von BMW und so wurden sie durch schwarze Ansaugtrichter aus einem weicheren Kunststoff ersetzt.
Die /5 bekommt ihre Konis zurück
Bei der Restauration von 1993 bis 97 hatte ich auch neue Koni-Stoßdämpfer eingebaut und die originalen Boge-Stoßdämpfer in die Ecke gestellt. Als ich für meine goldene R100RS neue Stoßdämpfer brauchte, erinnerte ich mich an die Konis der 1999 stillgelegten R75/5. Sie wurden ausgebaut und die alten Boge-Stoßdämpfer mit Alubuchsen wieder montiert.
Ein Winterangebot nutzte ich, um günstig IKON-Stoßdämpfer zu erwerben. Diese an die R75/5 zu montieren, erschien mir falsch. Die R75/5 sollte wieder ihre alten Konis bekommen.
Also wurden die Konis der R100RS ausgebaut, zerlegt und gereinigt. Nun sollten auch die Alu-Hülsen auf die Konis montiert werden. Dies hatte ich 1996 mangels geeignetem Werkzeug nicht gemacht. Jetzt half mir mein Federspanner auf Basis eines Mercedes Wagenhebers. Ich stellte aber auch fest, dass die obere Bohrung in der Hülse nur 38 mm beträgt. Für die Montage auf den Konis muss sie aber 42 mm betragen. Also wurden die Hülsen in die Drehmaschine gespannt und vorsichtig um 2 mm aufgedreht. Jetzt konnten die Konis zusammengesetzt und auf die /5 montiert werden.
Den Stromhaushalt verbessert
Die elektrische Auslegung der /5-Modelle war schon immer etwas grenzwertig. Ein Autostarter (Opel B Kadett) mit 180 Watt Lichtmaschine und zu kleiner Batterie funktionierte nicht wirklich gut. Ich erinnere mich schmerzlich an das Klacken des Anlassers und die anschließenden Kickstarterorgien. Selbst zum Zünden war die Batteriespannung zu gering. Das führte dazu, dass ich damals nach dem ersten erfolglosen Startversuch immer den Kickstarter benutzte.
Heute, mit einer AGM-Batterie mit erhöhtem Startstrom und elektronischem Regler, sieht das schon viel besser aus. Häufige Startversuche mit dem Anlasser während der Fahraufnahmen für das Fotoshooting funktionierten problemlos. Trotzdem konnte ich dem Angebot eines billigen leichten Anlassers mit Getriebe und geringerem Strombedarf nicht widerstehen. Diesen habe ich bereits in meine R90S eingebaut.
Zusätzlich habe ich die Glühbirnen im Hauptscheinwerfer und im Rücklicht durch LEDs ersetzt. Im Scheinwerfer kam das Produkt von Ulis zum Einsatz. Dieses ist warmweiß und nicht als LED-Licht zu erkennen. In meiner R50/2 hatte ich es schon ausgiebig getestet.
Aber auch einige Kleinigkeiten wurden verbessert:
- Die M10 / SW17 Muttern am Antrieb wurden durch M10 / SW14 Muttern ersetzt.
- Die Universalschellen an den Faltenbälgen der Gabel und des Ansaugstutzens wurden durch Schellen ersetzt, die den Originalen sehr ähnlich sind.
- Die eckigen /7 Griffgummis wurden durch runde /5 Griffgummis ersetzt.
- Die Kipphebel wurden mit BMW Werkzeug Nr. 200 montiert.
- Die obere Gabelbrücke wurde lackiert.
- Unter die Sitzbank kamen neue Aufkleber
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BMW R75/5 in der Motorrad Classic 2019-12
Der Artikel mit meiner R75/5 ist nun in der Motorrad-Classic Ausgabe 12-2019 erschienen.
Ein positiver Text von einem bekannten Autor und eine schöne Bildauswahl von einem professionellen Fotografen. Die Mühe hat sich gelohnt.
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BMW R75/5 originale Vergaser instandgesetzt und modifiziert - 2019-10
Die reparierten Vergaser sind leider erst am Tag vor der Abfahrt nach Magdeburg bei mir eingetroffen. Daher habe ich sie nicht gleich eingebaut, um die Fahrtaufnahmen nicht zu gefährden. Vor dem Einbau sollten noch Unterdruckanschlüsse nachgerüstet werden. Dies ist ein großes Manko der Bing Gleichdruckvergaser der R75/5, das eine saubere Synchronisierung erheblich erschwert. Die nachfolgenden Vergaser von Bing haben serienmäßig einen Unterdruckanschluss.
Für die R75/5 Vergaser habe ich bei Böhm in München Schlauchanschlüsse bestellt. Diese werden in eine 5,9-mm-Bohrung gepresst, stehen dann aber seitlich heraus. Das hat mich dann doch nicht so überzeugt, da dafür die Bohrung in den Vergasern doch deutlich aufgebohrt werden muss. Ein M5 Gewinde mit einer 4,2 mm Kernbohrung gefällt mir doch deutlich besser. Ich habe auch M5 Schlauchanschlüsse, die bei Bedarf eingeschraubt werden und im normalen Betrieb durch M5 Schrauben ersetzt werden.
Zuerst wurde das untere Sackloch auf 4,2 mm aufgebohrt, aber nicht gebohrt.
Anschließend wurde das M5-Gewinde geschnitten. Zuerst mit einem Einschnittgewindebohrer, um einen guten Sitz zu erreichen, dann mit einem Maschinengewindebohrer, um das Gewinde so tief wie möglich in das Sackloch zu schneiden. Im letzten Arbeitsgang wurde das Sackloch mit einem 1,5-mm-Bohrer aufgebohrt.
Standardmäßig wird die Bohrung mit einer M5 Schlitzschraube mit Fiberring verschlossen. Beim Synchronisieren der Vergaser werden die Schrauben durch Schlauchverschraubungen mit O-Ring ersetzt.
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BMW R75/5 bei den Fotoaufnahmen - 2019-08
Die R75/5 wurde auf den Saris-Anhänger verladen und nach Magdeburg gefahren. Nach vielen Stunden auf der Autobahn, mit vielen Baustellenkilometern, aber ohne größere Behinderungen, erreichten wir am Nachmittag unser Domizil etwas außerhalb der Stadt. Nachdem das Gespann ordentlich geparkt war, ging es in die Innenstadt von Magdeburg. Ein 50-minütiger Spaziergang führte uns am Hundertwasserhaus und einigen sehenswerten Häusern vorbei. Glücklicherweise fanden wir einen sehr guten Italiener, bei dem wir den frühen Abend bei einem vorzüglichen Essen verbrachten. Ansonsten war Magdeburg nicht besonders interessant.
Am nächsten Morgen fahren wir zum Treffpunkt und sehen unseren „Konkurrenten“ mit der MZ, den Autor und den Fotografen. Nach einem schnellen Kaffee ging es los. Erst einzeln, dann gemeinsam und wieder einzeln mit erhöhter Geschwindigkeit um die Kurven. Insgesamt kamen so weitere 90 km auf den Kilometerzähler der R75/5 ohne weitere Probleme oder Defekte. Sie startete immer zuverlässig und lief einwandfrei mit kräftigem Durchzug. Auch das Leerlaufverhalten war einwandfrei.
Das Erstaunlichste war das Fehlen von tauben Fingern oder anderen körperlichen Symptomen, die bei anderen Motorrädern immer wieder auftreten. Ein weiterer Beweis für die gute Ergonomie.
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BMW R75/5 wird zum Fotomodel – 2019-08
Durch Zufall las ich in einem Forum den Aufruf für eine R75/5 für einen Fotobeitrag. Erstaunlicherweise hatte sich noch niemand gemeldet, obwohl der Aufruf schon über 5 Wochen online war.
Ich sagte meine Teilnahme zu, musste aber noch ein paar Kleinigkeiten nachbessern und sicher sein, dass sie einwandfrei funktioniert.
Schon vor der Probefahrt verlor sie viel Benzin durch einen porösen Benzinschlauch. Kurzerhand tauschte ich alle noch nicht erneuerten Teile aus.
Bei einer Probefahrt starb der Motor nach dem Tanken nach kurzer Zeit ab. Es stellte sich heraus, dass die Benzinhähne in geöffneter Position zu wenig Benzin durchlassen. In der Reservestellung reicht es. Also erst mal auf Reserve fahren und später nachsehen. Beim Königsteiner Kreisel hing der Schwimmer im rechten Vergaser und Benzin lief reichlich über. Das war schnell behoben. Die weitere Probefahrt verlief ohne Probleme und mit viel Spaß. Die perfekte Sitzposition gepaart mit ausreichend Leistung ist ein Genuss. Mehr Motorrad braucht man eigentlich nicht.
Zu Hause angekommen wurden noch ein paar optische Mängel an der oberen Gabelbrücke und der Lenkkopfverschraubung behoben. Dabei kam der von Muthig geerbte, modifizierte 36er-Gabelschlüssel zum Einsatz.
Zum Schluss werden einige Chromteile gewaschen und poliert. Dann ist die R75/5 fertig.
Leider sind die Originalvergaser nicht rechtzeitig zum Fototermin aus der Reparatur zurück, also bleiben die /6 Vergaser dran.
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BMW R75/5 Es geht weiter – 2019-07
Der Versuch, die R75/5 zu verkaufen, war nicht erfolgreich. Ja, ich habe sie nicht als Schnäppchen angeboten, sondern zu einem dem Zustand entsprechenden Preis. Da ich keinen Druck habe und die R75/5 in gutem Zustand nicht mehr nachwächst, behalte ich sie. Ich werde sie natürlich auf dieser Seite zum Festpreis anbieten, aber den Verkauf nicht weiter forcieren.
Ich werde auch noch ein paar Kleinigkeiten in Angriff nehmen, die mich noch stören. Nach der Restaurierung funktionierten die Originalvergaser nicht mehr richtig. Ich habe sie durch neue /6 Vergaser ersetzt, die Originale aber gut eingelagert.
Jetzt werde ich sie reparieren und mit Unterdruckanschlüssen versehen, um die Synchronisation zu erleichtern. Außerdem steht eine große Inspektion an.
Danach wird sie zusammen mit der R90S und der R61 in meine Außengarage gebracht. Dort habe ich bereits ein Ladegerät und einen kleinen Kompressor installiert, damit ich jederzeit starten kann.
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BMW R75/5 Wiederinbetriebnahme – 2018-07
Nachdem ich bzw. ein Interessent (wie peinlich) den Rost im Tank entdeckt hatte, war klar, so kann ich ihn nicht verkaufen.
Also schickte ich den Tank zu Otto nach Augsburg. Dort wurde er entrostet und die Begutachtung ergab keinen wirklichen Rostschaden. Die Innenflächen des Tanks waren blank und ohne Rostnarben. Es wurde eine Innenbeschichtung mit FERTAN 2k Epoxidharz aufgetragen, die der Originalfarbe des Tanks entspricht.
Als Nächstes wurden das Motoröl und die Benzinleitungen gewechselt. Eine neue Batterie wurde eingebaut und 5 Liter frisches Benzin eingefüllt. Ein erster Startversuch war nach wenigen Umdrehungen des Anlassers erfolgreich. Nun noch einmal Vergaser und Zündeinstellung kontrolliert und eine kurze Probefahrt zu Jans Werkstatt unternommen. Alles in Ordnung und zur vollsten Zufriedenheit.
Jetzt wurde die R75/5 erneut auf den einschlägigen Portalen zum Verkauf angeboten. Bisher ohne Erfolg.
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Verkaufe BMW R75/5, Matching Numbers, Zustand 2+
Hier verkaufe ich meine R75/5 von 1972. Die BMW R 75/5 wurde im März 1972 gebaut und am 31.03.1972 an den BMW-Händler Glöckler in Frankfurt ausgeliefert. Sie ist eine der letzten Kurzschwingen und befindet sich seit 1984 in meinem Besitz. Sie wurde zunächst als Daily Driver eingesetzt, dann stillgelegt und durch eine R4 ersetzt.
Später erfolgte die umfangreiche Überholung mit folgenden Arbeiten und Neuteilen:
- Motor und Getriebe bei Ulis überholt
- Bleifrei-Umbau
- Neue Vergaser und komplette Auspuffanlage
- Neue Sitzbank
- Neuer Kabelbaum und Elektrik
- Gabel überholt mit Wirth Gabelfedern
- Rahmen kunststoffbeschichtet
- Neue Lackierung mit Handlackierung
- Aluminiumteile Glasperl-gestrahlt
- Räder überholt und Edelstahlspeichen
- Bremstrommeln abgedreht
- Neue Schwingenlager und Lenkkopflager
- Viele Schrauben und Muttern aus Edelstahl
- ... und vieles, vieles mehr
... und dann zwei Jahre Motorradtouren in neuem Glanz mit ca. 2000 km Gesamtfahrleistung.
Natürlich mit matching numbers und einem Echtheit- und Erstauslieferungszertifikat von BMW Classic. Über 11.000 Euro (!) wurden über die Jahre investiert und sind mit vielen Rechnungen in einem dicken Ordner dokumentiert.
Im Jahr 2000 wurde sie abgestellt, mit frischem Öl befüllt, auch die Zylinder und der Benzintank, und mit Obenöl versehen. Die Räder wurden entlastet, um Standplatten zu vermeiden.
Nun, nach 18 Jahren habe ich die Plane abgenommen, die R75/5 gewaschen und wollte sie so verkaufen. Aber dann entdeckte ich Rost im Tank und ließ ihn innen professionell restaurieren. Dann gab es eine neue Batterie und neue Benzinleitungen. Das Motoröl wurde gewechselt und schon schnurrt sie wie am ersten Tag. Jetzt stehen noch ein paar Probefahrten an, um sich von der einwandfreien Funktion zu überzeugen. Das Ergebnis ist eine BMW R75/5 in einem einmaligen Zustand. Die Bilder sprechen für sich.
Das Classic-Data Gutachten vom Mai 2018 (neu!) nennt eine Zustandsnote von 2+ und einen Wiederbeschaffungswert von 10.500 Euro.
Update April 2021: Ich behalte die R75/5 nun doch.
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BMW R75/5 - Restaurierung
Im Frühjahr 1993 begann ich mit der Totalrestaurierung der /5, die bis 1997 dauerte und viel Zeit und Geld in Anspruch nahm.
Im darauffolgenden Jahr waren weitere Nacharbeiten nötig, da die Vergaser schlechte Luft ansaugten. Sie wurden durch neue /6-Vergaser ersetzt. Seitdem warten die Originalvergaser auf eine Überholung. Wenn jemand eine Adresse hat, wo die Drosselklappenwellen neu gebohrt werden, bitte mailen.
Seit Ende 1999 ist sie wieder eingemottet, da es mit zunehmender Anzahl der Fahrzeuge immer schwieriger wird, sie „artgerecht“ zu bewegen und zu warten.
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BMW R75/5 - Die ersten Jahre
Sie wurde von mir auf Langschwinge umgebaut. Mit S-Verkleidung und Sitzbank, /6 Seitendeckel und Zusatzinstrumenten. Der Motor wurde teilweise restauriert und das ganze Motorrad schwarz lackiert. Es sollte wie eine R90S aussehen.
Nach einem Unfall habe ich einen alten braunen /7 Tank montiert und die S-Verkleidung demontiert. Danach war sie ziemlich hässlich anzusehen.
Um Geld zu sparen (ich war Student) kaufte ich mir 1987 ein Auto (Renault R4) und stellte die /5 in eine Scheune in der Pfalz. Dort stand sie bis 1993.
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BMW R75/5 Kauf
Durch ZDL Hans-Peter wurde Anfang der 80er Jahre mein Interesse an alten (klassischen) Motorrädern geweckt. Während meines Zivildienstes suchte und fand ich die 75/5. Mit weißer Sitzbank, Playboy-Aufkleber, aber fahrbereit sammelte ich erste Erfahrungen mit der BMW.
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