Ein TURBO KIT Auspuff für die Lambretta V125
Wie schon im vorherigen Beitrag erwähnt, gefällt mir der Originalauspuff der Lambretta nicht so gut.
Ich habe dann ein wenig gesucht und verschiedene Alternativen gefunden. Diese waren zum Teil recht teuer oder sahen auch nicht besser aus.
Bei Turbo Kit aus Spanien gab es jedoch einen Auspuff, der gut aussah, Lambretta Performance Schriftzug hatte und preislich in Ordnung war. Der Haken: Turbo Kit liefert nicht nach Deutschland und meine Anfragen blieben unbeantwortet.
Hier half mir mein spanischer Kollege Luis. Er bestellte den Auspuff in seinem Namen und mit seiner Adresse und schickte ihn dann an mich weiter.
Der Lieferumfang umfasste den Auspuff, einen Krümmer, eine Halterung, diverse Schrauben und Distanzscheiben, einen dB-Eater und einen dB-Killer.
Die Bohrungen im Krümmerflansch musste ich etwas nachfeilen, da er zu weit nach außen stand. Ansonsten war der Einbau problemlos.
Dann habe ich Auspuffgeräuschmessungen durchgeführt. Das Schallpegelmessgerät wurde in einem Winkel von 30° in einem Abstand von einem Meter aufgestellt.
Nur aus Interesse habe ich den Motor einmal ohne dB-Eater gestartet. Er ist dann laut und hat ein sehr tiefes Auspuffgeräusch. Es hört sich nach einem sehr großvolumigen Motor an, ist aber weit außerhalb der Legalität.
Mit dB-Eater ist das Motorengeräusch immer noch sonor und laut, aber bereits im legalen Bereich. Es ist jedoch deutlich wahrnehmbar und kann unerwünschte Aufmerksamkeit erregen.
Der zusätzliche dB-Killer verkleinert die Auspufföffnung auf 9,1 mm. Der Originalauspuff hat eine Öffnung von über 13 mm. Mit dieser Anlage habe ich ein Standgeräusch von ca. 78 dB(A) erreicht, was deutlich unter den 82 dB(A) der Homologation liegt. Die Ungenauigkeit meines Messaufbaus und des Messgerätes hat also noch etwas Spielraum.
Das Auspuffgeräusch ist immer noch sonor, aber völlig unaufdringlich. So soll es sein.
Nach einem halben Jahr habe ich wieder auf den Originalauspuff zurückgebaut. Der Grund dafür war ein vibrierender dB-Eater und die Tatsache, dass der Auspuff immer noch etwas nach außen stand. Ich muss die Bohrungen im Krümmerflansch noch etwas nacharbeiten und die Distanzwalzen genauer einstellen, damit der Auspuff absolut gerade sitzt. Der dB-Eater braucht noch eine zusätzliche Klemmung, damit er nicht mehr vibriert.
- Details
Was mir an der Lambretta V125 nicht so gefällt
Der letzte Grund, warum ich mich für die Lambretta und gegen die Vespa entschieden habe, war der Preis. Der Mehrpreis der Vespa ist aber nicht nur auf den Namen zurückzuführen. Einige Details sind deutlich hochwertiger oder besser ausgeführt.
Sofort fiel mir auf, dass ich in den Rückspiegeln nur meine Schultern sah und nicht den rückwärtigen Verkehr. Die Spiegelstangen sind einfach zu kurz.
Da ich Sechskantmaterial habe, wurde daraus eine 50 mm Spiegelverlängerung mit M10 Innen- und Außengewinde gedreht. Diese wurden noch schwarz lackiert, damit sie ins Gesamtbild passen.
Auch die beiden billigen Chromrohre, die den Gepäckträger nach hinten abstützen, habe ich ersetzt. Neue Halterungen aus Edelstahl-Rundmaterial waren schnell gedreht.
Der nervige Blinker-Beeper wurde entfernt. Der Beeper ist Teil des Blinkrelais und wurde von mir aufgebohrt. Damit war er still. Sicherheitshalber habe ich mir noch ein neues Blinkrelais mit Beeper gekauft, falls bei einer Hauptuntersuchung der fehlende Beeper als Mangel festgestellt wird und ich diesen schnell beheben kann.
Eher funktionale Einschränkungen sind das wacklige Sitzbankschloss, das man mit Schwung schließen muss und die elektrischen Schalter, die billig sind und keinen definierten Schaltpunkt haben.
Beim Fahren machen sich die 11 PS bemerkbar. Leider werden die möglichen 15 PS der 125er-Klasse nicht ausgeschöpft. Jan ist mit seiner 15 PS Piaggio deutlich flotter unterwegs.
Schrott sind die ab Werk montierten Reifen. Diese sind schon bei leichter Nässe auf der Straße sehr rutschig. Wenn dann noch Fahrbahnmarkierungen dazu kommen, wird es kriminell.
Ich habe sie durch Michelin City Grip 2 ersetzt. Diese Reifen sind auch in der Erstausrüstung von Jans Piaggio verbaut und von hervorragender Qualität und sehr guten Fahreigenschaften. Hier klappt es auch mit der Schräglage.
Die letzten beiden Punkte sind eher optischer Natur. Der lange Spritzschutz aus Plastik sieht nicht gut aus und wurde von mir durch einen Spritzschutz-Lappen mit Lambretta-Schriftzug ersetzt. Um den Spritzschutz zu entfernen, muss fast das ganze Heck des Rollers zerlegt werden. Aber es lohnt sich.
Und dann ist da noch der Auspuff mit seinem Wurmfortsatz als Ausgang. Sieht wirklich nicht schön aus.
- Details
Lambretta V125 Special Kauf
Anfang 2021, während Corona, habe ich mir Gedanken über meine Mobilität im Ruhestand gemacht. Ohne Dienstwagen werde ich ein Auto brauchen. Da mein Wirkungskreis dann aber hauptsächlich im Main-Taunus-Kreis, Hochtaunus-Kreis und Frankfurt liegt, würde für die meisten Fahrten auch ein Roller reichen. Allerdings ein 125er-Modell mit Automatik und E-Starter. Soll ja eine Ergänzung zum Alltagsauto sein.
Aber wie das so ist, wenn die Idee erst mal da ist, wird man sie so schnell nicht wieder los. Und warum noch 10 Jahre warten? Also bin ich zum Vespenstich nach Frankfurt gefahren und habe mir eine Vespa und eine Lambretta angeschaut. Gegen die Vespa sprach der Preis. Da ich den Roller nicht wirklich brauchte, waren die 1500 Euro, die eine Vespa mehr kostet, nicht gerechtfertigt. Außerdem war das Orange der Lambretta schöner und sie stand auch nicht an jeder Straßenecke.
Also habe ich mir die Lambretta V125 Spezial gekauft und noch einen klappbaren Gepäckträger dran gehängt. Soll ja praktisch sein.
Das Rollerfahren hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich ein halbes Jahr später noch einen für meine Schwester gekauft habe.
- Details