Etwas, was uns immer wieder beschäftigen wird, ist der Übergangswiderstand.

Dieser lässt sich leider nicht vermeiden, sollte aber so gering wie möglich gehalten werden.
Also beschäftigen wir uns mit diesem unerwünschten Begleiter und gehen ein wenig in die Tiefe.

Jede elektrische Verbindung zwischen zwei Punkten hat einen Widerstand, den sogenannten Übergangswiderstand. Das gilt für jede Steckverbindung, jeden Schalter, aber zum Beispiel auch für das Massekabel vom Minuspol der Batterie zum Karosserieblech des Autos.

Der Übergangswiderstand macht sich umso mehr (negativ) bemerkbar, je höher der Strom ist, der hindurchfließen muss.
Der Übergangswiderstand macht sich durch einen messbaren Spannungsabfall bemerkbar.

Dazu ein kleines Beispiel:
Zuerst messen wir die Spannung zwischen den Batteriepolen - das sind z.B. 6,9 Volt.
Dann die Spannung vom Pluspol der Batterie zur Fahrzeugmasse - hier messen wir 6,5 Volt.

Spannungsabfall an Batterie-Masseleitung

Zwischen dem Minuspol der Batterie und der Fahrzeugmasse fällt eine Spannung von 0,4 Volt ab. Das ist sehr schlecht!
Vor allem, weil wir noch keinen Strom "abgegriffen" haben. Mit unserem billigen Messgerät sollten wir keinen Unterschied messen können.

Um den Übergangswiderstand zu finden und zu verringern, kontrollieren wir das Massekabel und die Verschraubungen zur Batterie und zur Fahrzeugmasse auf Beschädigungen und Korrosion. Wenn wir eine gute metallische Verbindung hergestellt haben, sollte der Spannungsabfall nicht mehr messbar sein.

Ein weiteres Beispiel:
Wir messen zwischen den Batteriepolen eine Spannung von 6,75 Volt.
An der eingeschalteten 21-Watt-Bremslichtbirne messen wir eine Spannung von 5,9 Volt.
Versuchen wir es nun mit unseren Formeln ...

Spannungsabfall über Leitung

... zunächst rechen wir den Strom aus, der durch die Birne fließt:
I = P / U also 21 Watt / 5,9 Volt = 3,56 Ampere

... dann berechnen wir den Spannungsabfall, der von den Anschlussleitungen verursacht wird:
Der Spannungsabfall = U1 - U2 = 6,75 Volt - 5,9 Volt = 0,85 Volt

Daraus können wir den Gesamt-Übergangswiderstand berechnen:
R = U / I = 0,85 Volt / 3,56 Ampere = 0,24 Ohm.

Dieser Messwert ist mit 0,24 Ohm recht klein und liegt deutlich unter dem Messfehler im Widerstandsmessbereich unseres preiswerten Multimeters. Ein Grund, warum wir den Spannungsabfall und nicht den Widerstand messen.

Jetzt müssen wir alle Verbindungen von der Batterie bis zum Bremslicht überprüfen. Die Kontakte säubern und alle Übergangswiderstände beseitigen. Den Erfolg können wir einfach kontrollieren, indem wir die Spannungsmessung wiederholen.

Was haben wir jetzt gelernt?
Zunächst einmal, dass wir mit einfachen Spannungsmessungen den Übergangswiderstand bestimmen und unseren Erfolg bei der Beseitigung kontrollieren können.

Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es auch auf der Erdungsseite Übergangswiderstände geben kann.
Prüfen Sie zunächst die Masseverbindung von der Batterie zum Fahrzeug. Hier sollte es keinen messbaren Spannungsabfall geben.
Bei Motorrädern z.B. werden die Masseströme von der Gabel zur Batterie oft nur über die Lenkkopflager geführt. Dies kann langfristig zur Zerstörung der Lager führen und den Übergangswiderstand schleichend erhöhen.
Abhilfe schafft ein Massekabel von der Batterie zur Vorderradgabel oder noch besser ein Masseband zwischen Lenkkopf und Gabel.