Wie im Beitrag Winterbastelei 2016/17-1 – die eigene Cloud 2 beschrieben, wollte ich die dritte Version meines Cloud-Servers auf einer Layerscape LS1012A Plattform erstellen. Das RDK, das ich habe, ist jedoch eine der ersten Versionen (Rev. A). Die aktuelle Version ist Rev. D mit einigen Bugfixes. Außerdem hätte ich wieder ein speziell angepasstes Ubuntu verwenden müssen, welches ich selbst hätte bauen müssen.
So fiel die Entscheidung auf eine „Readymade“ Server Plattform, da meine Cloud Server 24/7 in Betrieb sind. Hier schlagen allerdings die Stromkosten zu Buche. Jedes Watt Dauerstrom bedeutet ca. 2,50 € Stromkosten pro Jahr. Gegen sparsame NAS-Laufwerke mit Cloud-Funktionalität sprach die Abhängigkeit vom jeweiligen Hersteller.
Die Wahl fiel daher auf einen HP Microserver Gen10, der sehr günstig ist und einen noch akzeptablen Stromverbrauch aufweist.

Bei einer Firmenveranstaltung stellte auch Micron aus und verteilte Industrie-SSDs mit 120 GB. Das ideale Bootlaufwerk für meinen neuen Server. Danke Micron!
Zusammen mit einem Laufwerks- und Anschlussadapter wurde die Micron SSD in das Gehäuse eingebaut. Der Delock-Adapter muss in der Länge gekürzt werden, sonst passt er nicht.
Für den Anfang bleibe ich bei einer Festplatte. Das Gehäuse bietet aber noch Platz für vier weitere Festplatten. Vielleicht baue ich später noch eine Daten-SSD ein. Den Adapter dafür habe ich schon bestellt.

Nextcloud Server auf Basis HP Microserver Gen10

Der Cloud Server basiert auf Ubuntu Server 16.04.03 LTS. Das ISO-Image wurde mit W32DiskImager auf einen USB-Stick kopiert und in den Server gesteckt. Die Installation verlief sehr schnell. Es wurden keine speziellen Optionen ausgewählt und nur die Basic Tools installiert.
Die IP-Adresse wurde über interfaces auf statisch gesetzt. Hier ist es zwingend notwendig auch den dns-nameserver und dns-search anzugeben, da der Server sonst nicht sicher nach außen erreichbar ist.

Schon früher bin ich auf den Block von Carsten Rieger (www.c-rieger.de) gestoßen und habe dort eine sehr aktuelle Installationsanleitung für einen Nextcloud Server auf Basis von Ubuntu, NginX, PHP etc. gefunden (https://www.c-rieger.de/nextcloud-installationsanleitung/).
Genau das, was ich brauchte. Den vorherigen Server hatte ich nach der Anleitung von Nextcloud installiert, was ein längerer Prozess war, bis alle Einstellungen zufriedenstellend waren.

Zuerst wurde openssl 1.1.0g installiert und dann Nginx. Hier muss aber darauf geachtet werden, dass die amd64 Version und nicht die arm64 Version geladen wird. Ubuntu meckert zwar, aber ich musste mehrmals schauen, bis ich den Fehler entdeckt habe.
Im weiteren Verlauf habe ich nur nano statt vi verwendet und bei der Installation von Let's Encrypt musste ich den Befehl in Installation und Zertifikatsanforderung aufteilen. Zusammen, wie es in der Anleitung steht, gab es eine Fehlermeldung.

Eine weitere Stolperfalle war die Portweiterleitung der Fritz!Box.
Da ich beide Server eine Zeit lang parallel betreiben möchte, musste der SSL-Port des neuen Servers auf eine andere Port-Nummer gelegt werden. Das geht recht einfach, indem man den eingehenden Port auf den Port 443 des neuen Servers weiterleitet.

Portweiterleitung:

Incoming-Port  Server-Port
Incoming:443   Server1:443
Incoming:12345 Server2:443

Die Portweiterleitung eingerichtet und die Nextcloud-Installation abgeschlossen.
Doch nach dem ersten Zugriff war der Server plötzlich von außen nicht mehr erreichbar.
Ich hatte vergessen, dass die Portweiterleitung auf einer Fritz!Box erst nach einem Neustart zuverlässig eingerichtet ist. Darauf bin ich schon einmal hereingefallen.

Der ganze Aufwand wurde mit einem nun sehr schnellen Cloud-Server und einem A+ für die Sicherheit belohnt.

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